Donnerstag, 14. Mai 2009

Taxi am Limit

Vor einigen Jahren hatte Abu El-Sud seine Feundin Anqui dazu überredet, mit ihm ins Kino zu gehen, um das Indiana Jones Special zu schauen. Alle drei Filme am Stück.
Anqui brachte ihren Enthusiasmus dadurch zum Ausdruck, dass sie schon während des ersten Films einschlief. Abu El-Sud jedoch hielt bis zum Ende durch.
Als die beiden sich dann gegen 3 Uhr morgens aus dem Kino schleppten, fiel ihnen ein, dass selbst in Karlsruhe um diese Zeit weder Busse noch Bahnen fuhren. In ihrem Zustand 5 Kilometer nach Hause zu laufen, kam nicht in Frage.
So gingen sie zum nächsten Taxistand. Kinokarten, Cola und Popcorn hatten am Budget gezehrt, und so mussten sie mit Schrecken feststellen, dass ihnen zusammen noch 12 D-Mark blieben.
Schüchtern fragten sie den ersten und einzigen Taxifahrer am Stand wie weit er sie bringen könne. Er murmelte etwas von "mal sehen" und winkte sie mit der Hand ins Auto. Auf der Fahrt kauerten die beiden eng nebeneinander auf der Rückbank und starrten gebannt auf das Taxameter. Nicht nur dass es schon bei 2 Mark gestartet war, wie irre schien es hochzuzählen. Nervös rechnete sich Abu El-Sud aus, wo das Ding auf 12 springen, der Fahrer ein Vollbremsung machen und sie beide in die kalte Nacht aussetzen würde.
Es dauerte nicht lange und das Taxameter erreichte die magische 12. Es gab einen Moment der Stille. Dann hob der Fahrer seine Hand, schaltete das Gerät aus und fuhr die beiden noch bis vor ihre Haustür.
Er war Grieche wie sich später herausstellte. Und so wurde die wundersame Rettung am nächsten Tag mit Pita-Spezial bei Spyros an der Ecke gefeiert.

Keine Kommentare: